Die Sonne singt, Muse im
Sinn. O sündige Stimme,
o stimmige Sünde. Sinn,
so ein Ding: Ein stummes
einstimmiges Sounden
im Duo. Meistens singen
Mimosen ein dunstiges
Om. Im Süden singt es in-
nig diesen Summton. Sei
mein Nussmond, Geistei
mit Genuss. O, dies Minne!
Sei sonnige Stimme und
iss meine Endung mit. So
sonnig im Süden! Meist
ist die Sonne in Gesumm
mit Mond. Innige Süsse
singt die Sonne, Muse im
Sinn.
Im Süden meist sonnig, gesticktes Anagramm, 170 x 170 mm
Eisdiamanten im Gras.
Es ist Magie darin, man
isst Manna. Die Gier am
Sinn ist Drama. Ei, mega
game! Sie ist im Darm, an
Geist da einsam arm. In-
nig stimme Arie an: Das
ist eins! Die Anagramm-
Manie, mit Essig daran.
Stein, Herz, Jade, Ei: vier
hat jedes, vier Reize in
Jahrzeitversen. Ei, die
vier Seidenjahre Zeit!
Die Verszeit in Ehre. Ja
ja, heiz die vier Sterne,
ja, versetz die Hirne. Ei,
setz die vier Jahre ein!
Der kleine Unterschied
ist Hundedreck. Ein leer-
es Knurren. Echt leid, die
leeren Tricks. Die Hunde
lecken sie hinter der Du-
sche, trinken Dudeleier.
Erdhund leckt Riesenei,
die lüstern kichernde
Hündin deckt irre Esel.
Sie leckt Erde und ihn, er
leckt sie und die Herren.
Er kichert elend und sie
denkt Schund. Eierleier:
Hunde sind leck’re Tiere!
Wein‘ doch nicht, geh‘
nicht weg! Ohne dich
geh‘ ich in Tod. Wenn ich
dich nicht gewohne,
weh‘ ich Not. Eng‘ dich
doch wenig, nicht? He,
ich hegt‘ Wonne dich,
wenn ich … Oh, Gedicht
gewöhn‘ dich nicht.
Meine Klammerstille, in
Kleinstem immer allein
leiern Stimmlein Makel.
Kleine Stimmen aller im
Sinn. Male Keim im Teller,
melke mir in allem Stein
Last, melke nimmer in Eil’.
Trinke Leim, sammle Lein,
sammle mir kleinen Teil,
lenke alle Stimm’ in Reim
im stillen Kämmerlein
Im stillen Kämmerlein, gesticktes Anagramm, 360 x 304 mm, 2015
Nachtlicht, meist
matt. Scheinlicht.
Steinlicht macht
satt. Lichtchen im
Stich malte nicht
Schatten im Licht,
lacht meist nicht.
Licht im Schatten, gesticktes Anagramm, 205 x 210 cm
neben Schelmen.
Schemen nebeln.
Menschenleben
menscheln eben.
Menschen leben, gesticktes Anagramm, 171 x 123 mm, 2015
Still! Über rauhen Gipfeln
ist pralle Ruhe. Bienenflug
Spur in Luft, helle Garbe. Ein
Flügelspiel, irr, nah. Bunte
Spiralen fluten. Lebe ruhig
über allen Gipfeln. Ruh’ ist
überall heilig. Pst. Fern un-
ten farbiger Puls in Hülle,
in Fülle. Erbguts Plan: hier
befiehlt Ursprung alleine.
Allein pulst Bergruh’, fein,
ist Ruh’ über allen Gipfeln.
ist Dada. Musenlicht, ge-
duldig Eis am Schatten.
Es sucht Dada im Tingel-
Tangel, duscht das Ei im
Lautgemisch. Das dient
dem Land! Ach gut ist sie,
die Lust, magisch Daten
dichtend. Igel aus Samt
sind Igel. Du atmest. Ach.
Nachtlied. Ängste
lachten, sagten die
alten Gedichte ans
Licht, säen den Tag,
lesen die Nacht. Tag
an Ende. Tageslicht
sachte gelandet in
Schneetal. Neigt da,
liegt da. Nächtens
lagen die Schatten.
Da taten sich Engel
selten andächtig
sachte in den Tag. Le-
gen das Teelicht an
Nächte. Geistland,
die längste Nacht.
Tage, lachend einst,
Tage sanden leicht,
Tage teilen Schand,
Tage naschten Leid,
Tage leiden nachts,
Tage entladen sich,
Tage enden lastich,
als die Nacht engte.
Nächte tilgen das
Angesicht, adelten
den alten Geist. Ach,
schalte den Tag ein!
Nachtlied. Ängste
lachten, sagten die
alten Gedichte ans
Licht, säen den Tag.
Etedin fennor! Wir
erfinden ein Wort
wie Donner fern. Ti-
denwort in feiner
Fieder. Innenwort
in Federn. Ein Wort
in erdtiefer Wonne.
Wörter finden in
Noten. Wirf dein Er-
innern fort. Weide
tief drinnen, wo Re-
den – frei in Worten-
Feinton erwidern.
Ein Erdenwort fin-
den, rot wie fern in
freien Orten. Wind-
weiten fordern, in
Tiefen ordnen. Wir
erfinden ein Wort
reden in Wein fort
finden Töne, wirr.
Die Worte – niferen
enni wed – irren oft.